Alice & Jasper

Jasper schlich durch die Hintertür ins Haus und die Treppen hoch, in sein und Alice Schlafzimmer. Dort fiel sein Blick auf sein Gegenüber im großen Spiegel neben ihrem Kleiderschrank und er musste grinsen. Er sah wirklich furchteinflößend aus. Sein Hemd und seine Hose waren verdreckt und an einigen Stellen zerrissen. Dort, wo kein Stoff mehr war, war freie Sicht auf seine Haut, die mit seinen Kampfnarben aus früherer Zeit stammend, übersäht war.
Jasper kam gerade von einem erfolgreichen Jagdausflug mit seinem Bruder Emmett nach Hause. Es hatte wie immer Spaß gemacht mit Emmett, nur dass diesmal seine Kleidung zum Opfer eines wütenden Grizzley Bärens fiel und diese auch noch zu den Lieblingsteilen von Alice gehörten. Sie würde das bestimmt nicht gerne sehen, dass Jasper sie vernichtet hatte.
Also zog er sich schnell die Hose und das Hemd aus und neue Sachen an. Dann packte er die kaputten Sachen und sah sich suchend im Zimmer um. Er brauchte einen Ort, wo er die Sachen verstecken könnte, bis er die Gelegenheit hatte, sie unauffällig zu entfernen.
Schließlich stopfte er sie in die hinterste Ecke ihres Kleiderschrankes. Dann wandte er sich wieder zum Spiegel und versuchte den Dreck aus seinem Gesicht zu reiben.

Alice bekam mal wieder eine Vision und machte sich schleunichst auf den Weg nach Hause. Als sie das Haus betrat, sah sie sich um und roch sofort den Geruch von Dreck und Bärenfell. In der Vision hatte sie gesehen wie Jasper vor dem Spiegel stand, mit zerissenen Klamotten. Diese Sachen waren eine von Alice' lieblings Sachen von Jasper und sie ging sofort die Treppe hoch.
Oben angekommen, stellte sie sich in den Türramen und lehnte sich dort an. "Schlechtes Versteck." sagte sie kopfschüttelnt und betrat das Zimmer. "Ich glaub es nicht, das du gerade diese Sachen demuliert hast!" sagte die kleine Cullen etwas ungläubig, jedoch leicht sauer.

Jasper schaute leicht erschrocken und ertappt zu Alice, als sie plötzlich in der Tür stand.
„Ich… weiß nicht, was du meinst.“, versuchte er sich raus zu reden, sah an sich herunter und deute auf die Klamotten, die er anhatte. „Die Sachen sind doch ganz heile.“

Sie ging weiter in das Zimmer und auf den Schrank zu. "Das können wir ja mal herrausfinden." sagte sie und ging weiter auf den Schrank zu und machte ihn auf. Seine folgende Reaktion, würde ihn vielleicht verraten.

Alice ging auf ihren Schrank zu und Jasper wurde leicht hektisch. Verdammt. Woher weiß sie das? Hatte sie eine Vision davon?
„Ähm… Alice… Schatz.“, sagte Jasper, trat einen Schritt auf Alice zu drehte sie zu sich und weg vom Schrank. In seinem Kopf arbeitete es wie verrückt. Er müsste sich irgendeine Ausrede einfallen lassen. Jasper wollte nicht, dass Alice die Klamotten in diesem Zustand fand.

Als er vor sie trat, verschränkte sie die Arme vor der Brust. "Jasper..?" fragte Alice und zog eine Augenbraue hoch. Er brauchte ihr nichts vor machen, schließlich hatte sie berreits bevor sie hier war, eine Vision davon.

Jasper versuchte ihrem Blick auszuweichen. Er fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut.
„Ich… ähm… liebe dich., sagte er schließlich, sah Alice an und versuchte es mit einem kleinen Lächeln. Vielleicht würde sie das ja wenigstens etwas ablenken, oder ihre Wut etwas beruhigen. Aber wenn das nicht half, könnte er sie immer noch versuchen mit seiner Gabe zu beruhigen.

"Ich dich auch." fing sie an und kam mit ihrem Gesicht ganz nah an seins, als würde sie ihn gleich küssen. Dann wurde aber ihr vorerst liebliches Gesicht etwas härter. "Aber wage es ja nicht mich zu belügen." sagte Alice und versuchte so ihm ein schlechtes Gewissen zu machen. Vielleicht würde er es ja so selber zugeben.

Das hatte gesessen. Natürlich wollte Jasper nicht Alice belügen, aber er wollte auch nicht ihre Enttäuschung, gemischt mit einem Hauch von Wut spüren, wenn sie die zerrissenen Sachen in ihren Händen hielt.
Erst druckste Jasper noch etwas herum und wich ihrem Blick aus. Schließlich seufzte er und lies Alice wieder los. „Es tut mir leid.“, sagte er mit gesenktem Blick.

Wusste sie es doch. Die Cullen seufzte und ging zum Schrank. Mit einem letzten Blick zu Jasper öffnete sie den Schrank. Auf dem ersten Blick scheint es so, als wäre nichts hier drin was man vor jemanden verstecken möchte. Ist ja auch klar, man möchte ja auch schließlich was verstecken ohne das jemand es findet. Dann fing sie an nach zu sehen und kramte bis in die hinterste Ecke. Als sie etwas tastete was nur so mit Dreck überseht war, griff sie danach und holte es aus dem Schrank. Alice blick auf die Zerissenen Klamotten und sah leicht wütend aus. "Warum unbedingt diese Klamotten ? Konten es nicht die sein, die mittlerweile schon kaputt sind ?" fragte sie. Auf diese Frage erwartete sie nicht wirklich eine Antwort.

Für Jasper schien es eine Ewigkeit zu dauern, bis Alice seine kaputten, dreckigen Klamotten gefunden hatte. Jasper sah auf sie, als Alice sie aus dem Schrank holte und ihn fragte, warum es ausgerechnet diese Sachen sein mussten.
„Hm… ich hatte sie halt an… und einem Bären kann man nur schlecht erklären, dass er doch bitte die Kleidung nicht zerkratzen soll.“, versuchte sich Jasper raus zu reden.

Sie schnaupte und verließ mit den Klamotten das Zimmer. Alice war sauer oblwohl es für manch andere nur Kleidungsstücke waren. Für sie waren es aber nun mal nicht nur Kleidungsstücke, sondern eindeutig mehr. Alice ging nach unten und ließ sich im Wohnzimmer auf dem Sofa nieder. Dann schaltete sie den Fernseher ein. Es lief nichts besonderes, als machte sie ihn wieder aus. "Aber man hätte aufpassen können." murmelte sie und sah aus dem Fenster.

Alice verließ schnaubend das Zimmer und lies Jasper einfach dort stehen. Er verzog sein Gesicht. Manchmal reagierte Alice wirklich etwas über. Er hatte sich doch schon entschuldigt.
Jasper hörte, wie Alice den Fernseher anschaltete, kurz darauf allerdings wieder aus und etwas vor sich hin murmelte.
Schließlich beschloss Jasper zu Alice zu gehen und ging die Treppen runter. Unten im Wohnzimmer, sah er sie auf dem Sofa sitzen und aus dem Fenster schauen. Er spürte ihre Wut und ging vorsichtig ein paar Schritte zu ihr.
„Alice…“, begann er. „Es sind doch nur ein paar Anziehsachen."

"Ja, ich weiß." sagte sie leicht unschlüssig. Für sie war es aber manchmal mehr. Alice sah ihn tortzdem noch nicht an. "Wir ziehen unsere Sachen ja sowieso nur ein einziges mal an." fügte sie hinzu. Alice war zwar nicht mehr so sauer, aber leicht bedrückt. Wenn sie so weiter macht, würde Jasper wohl noch ein Schleudertrauma von ihren Gefühlen bekommen.

Jasper seufzte leicht und sah Alice an. Sie war für ihn manchmal immer noch unergründlich.
Er spürte, dass sie immer noch leicht betrübt war, doch das wollte er nicht. Fast zögerlich setzte er sich neben sie und sah sie aufmunternd an. Dann wendete er seine Gabe bei ihr an und versetzte sie in eine glückliche, zufriedene Stimmung. Hoffentlich nahm sie ihm das nicht all zu übel, dass er in ihren Gefühlen herumpfuschte. Bei ihr konnte er sich momentan gar nicht sicher sein. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, sie hätte ihre Tage, so wie sie sich benahm.

Uhrplötzlich war Alice glücklich. "Ich kann dir aber auch nicht lange böse sein." sagte die Cullen und lehnte sich an ihn. Was war nur los mit ihr ? Jetzt war sie also pötzlich wieder total glücklich obwohl sie bis gerade noch leicht sauer auf ihn war.

Jasper grinste zufrieden und legte einen Arm um Alice.
Er gab ihr einen leichten Kuss auf ihre Haare. Seine Gabe war auch schon ganz schön nützlich.
„Das stimmt. Du kannst mir nie böse sein.“…dank meiner Gabe., fügte er noch in Gedanken hinzu.

Sie lächelte und schmiegte sich an ihn. "Ich glaube dafür liebe ich dich zu sehr." hauchte sie und drehte ihr Gesicht zu seinem. Du bist wundervoll sagte Alice in Gedanken und legte ihre Hand an sein Gesicht.

Jasper grinste Alice nur an und gab ihr einen kurzen Kuss.
Dann sah er sich nach der Fernbedienung um und griff nach ihr, als er sie gefunden hatte. Wenn er sich nicht irrte, lief gerade ein Game von seiner favourite Footballmannschaft den New York Jets.
Er schalte den Fernseher an und dann auf ESPN, wo er zufrieden feststellte, dass er Recht hatte.
Er fing an das Spiel zu schauen und vergaß Alice Gefühle und kontrollierte sie nicht weiter.

Alice sah zum Fernseher als er anging und es dauerte nicht lange, da waren alle Glücksgefühle wie ausgelöscht. Jetzt stellte sie fest das Jasper ihre Gefühle manipuliert hatte. "Jasper!" fing sie an. "Mit den Sachen mag ich überreagiert haben, aber jetzt bin ich echt sauer! Du hast meine Gefühle manipuliert!" sagte sie mit einem ernsten Unterton. Alice mag zwar manchmal überlieb sein, aber wenn sie sauer ist, mag man sie nicht gerne erleben.

Jasper zuckte kaum merklich zusammen, als Alice plötzlich seinen Namen aussprach und er spürte eine erneute Welle der Wut von ihr ausgehen. Verdammt…, dachte er, wendete seinen Blick jedoch nicht vom TV. Vielleicht würde sie das Thema ja nicht weiter vertiefen, wenn er einfach nicht drauf einginge. Hoch konzentriert schaute er auf den Bildschirm und verfolgte weiter das Spiel.

Alice stand auf und stellte sich genau vor den Fernseher. "Früher oder später hätte ich das sowieso gemerkt..!" sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

Jasper sah zu Alice, die nun genau in seinem Blickfeld stand und ihn sauer ansah.
„Hättest du nicht…“, sagte er nur und versuchte an ihr vorbei zu sehen, da gerade sein Lieblingsspieler Tomlinson zu einem Homerun durchgestartet war.
Jasper hatte schon öfters Alice Gefühle manipuliert, ohne, dass sie etwas davon gemerkt hatte. Nur diesmal hatte er sich zu schnell ablenken lassen und deshalb war es ihr aufgefallen.

Dieser Fernseher nervte Alice und ohne mit der Wimper zu zucken, schaltete sie ihn aus. "Du hättest meine Gefühle nicht die ganze Zeit kontrolieren können.." sagte sie kopfschüttelt. So wirklich glaubte sie nicht, das er - Er, Jasper. Ihr Mann. - ihre Gefühle manipuliert hatte. Besser gesagt, sie wollte es nicht glauben.

Jasper schaute leicht genervt zu Alice, als sie den Fernseher ausstellte. Jetzt ging sie zu weit.
„Doch, hätte ich. Du hast es schon öfters nicht mitbekommen.“, sagte er, griff wieder nach der Fernbedienung und schaltete das Spiel wieder ein. Jasper stöhnte auf, als er sah, dass er den Touchdown nicht mitbekommen hatte.